HARPTech war eine Arbeitsgruppe um einen sechsrädrigen Rover als autonome Sensorplattform nach dem Vorbild des Mars-Rovers Curiosity. Eigens entwickelte Hardware wurde durch ebenfalls speziall für das Projekt entwickelte Software ergänzt und zu einem neuartigen Gesamtprojekt kombiniert. Diese Seite dienst als Zusammenfassung des alten Webauftritts harptech.eu (der wegen Wartungsaufwänden mittlerweile offline genommen wurde) und somit als Archiv dieses fachgebietsübergreifenden Studierendenprojekts.
Mitglieder
- Simone Atzwanger
- Max Heisinger
- Max Hofinger
- Markus Pirngruber
- Florian Rudinger
Presse und andere Referenzen
- Overview von Tips: „Create your world“ bei der Ars Electronica 2018: Zukunft neu entdecken und gestalten
- Flickr
- Abendstille.at (freut uns besonders!)
- u19 Eintrag
- OÖ Nachrichten
- Kikk Festival 2018 in Namur, Belgien
Bilder
PDFs
Beschreibungstexte
Hardwareüberblick
Fahrgestell
Verwendete Materialien: Aluminium, Stahl, Messing, Sperrholz, GFK(=Glasfaserkunststoff), Kohlefaser, Titan
Zielsetzung: Das Schaffen einer soliden Basis, die in Hinblick auf Stabilität und Masse den Anforderungen eines steinigen und schwierigen Terrains entspricht und auf der in weiterer Folge Ausbaustufen verschiedenster Art verwirklicht werden können.
Aufgrund der oben genannten Anforderungen an das Fahrwerk wurde schließlich ein sogenanntes Rocker-Boogie Fahrwerk eingesetzt, wie es bereits bei Rovern am Mars zum Einsatz kommt, die ähnlich schweres Terrain zu bewältigen haben. Dieser Typ besteht aus zwei, mit einer Differenzialstange verbundenen Fahrwerksfüßen zu je 3 Rädern und gewährleistet in fast allen Situationen Bodenkontakt und somit guten Vortrieb.
Praktische Ausführung
Hinweis: Alle Teile des Fahrwerks wurden in kompletter Eigenarbeit entworfen, konstruiert und hergestellt.
Nach dem Bau eines Prototypen, um die Tauglichkeit des Fahrwerks (hiebei wurden die optimalen Winkel der Fahrwerksbeine evaluiert und die Gesamtlänge bestimmt ) zu überprüfen wurden die 4 Teile in eigens dafür vorgesehenen Formen hergestellt (laminieren der 25 x 25 mm Profile). Außerdem wurde, um minimale Masse bei maximaler Stabilität zu erreichen Kohlefaser als einziger Baustoff für das Fahrwerk herangezogen, im speziellen Kohlefaserschläuche und unidirektionale 25mm Kohlefaserbänder. Die gelenkige Verbindung der einzelnen Teile bedurfte individuell an der Drehmaschine angefertigter Gleitlager, die dabei verwendete Messing -Stahl Paarung gewährleistet auch in Ausnahmefällen wie z.B. bei Schmiermittelmangel gute Notlaufeigenschaften. Die Differenzialstange, die das Kippen der Bodenplatte, die nur an zwei Punkten Aufgehängt ist, verhindert und den Bodenkontakt sowie eine einigermaßen ebene Bodenplatte sicherstellt, besteht ebenfalls aus Kohlefaser und wurde mittels Gewindestangen und Kugelkopfgelenken an das Fahrwerk angebunden. Der Drehpunkt befindet sich im hinteren Teil des Rovers.
Lenkung, Motoraufhängung, Radaufnahme
Die Aufnahme der Räder und die damit verbundenen Motoren stellen den zweiten großen Teil des Fahrgestells. Die Antriebsräder wurden mittels 6-Kant-Titanaufnahmen an die Motoren gebunden, welche wiederum auf 40 x40 mm Aluwinkeln sitzen. Diese Winkel selbst wurden auf eine Art liegendes U geschraubt, welches schlussendlich gelenkig, in vertikaler Richtung, mit dem Fahrwerk verbunden ist und somit die Lenkung darstellt. Angelenkt wird mit Servos die auf dem Fahrwerk sitzen und den Antriebsteil über Gewindestangen in die gewünschte Position stellen. Das liegende U besteht ebenfalls aus Kohlefaser additiv hat es einen Kern aus Keflawaben als Füllstoff und kommt somit auf eine Dicke von etwa 10mm. Zur Stabilitätserhöhung hat das U noch einen 10mm halbkreisförmigen Steg.
Karosserie
Für die Karosserie wurde nach Festlegung des Designs mit der Fertigung begonnen. Prizipiell ist der Ansatz folgender: Auf einer positiv Form der Karosserie wird ein Faserverstärktes Material aufgetragen, welches nach Aushärtung abgelöst wird. So erhält man eine dünne und innen hohle Karosserie, ähnlich der eines herkömmlichen ferngesteuerten Spielzeugautos.
Dazu wurden zuerst aus Styropor Einzelteile gefräst, die alle die Form des Profil der Karosserie haben, schließlich wurden diese Teile zu einem Block verklebt. Anschließend sind mit einer Styroporschneidmaschine die Seitenwände um 10° angeschrägt worden. Die so entstandene Grundform muss noch geschliffen werden, um anschließend verkittet und mit einer dünnen Schicht Glasfaser belegt zu werden. Danach kann diese Positivform mit Trennmittel eingestrichen werden und es kann mit dem Aufbau der eigentlichen Karosserie, die aus einer dickeren Schicht Glasgewebe und einem blau-schwarzen Deko-Köpergewebe besteht, begonnen werden. Nach laminieren der Karosereie, wird diese wieder von dem Styroporträger gelöst und mit Spannten verstärkt, um beispielsweise eine solide Dachfläche zu bekommen, auf der man verschiedenste Sensoren und Kameras aufbauen kann.
Bodenplatte
Das Fahrwerk sowie das Differenzial sind in der Bodenplatte verankert. Sie besteht aus einer 6mm Sperrholzplatte an deren Rand 20 x 20 mm Aluprofile angebracht wurden, in denen auch das Fahrwerk verankert ist. Die so entstandene „Wanne“ bildet die Basis auf der der Rest des Rover aufgebaut wird (Karosserie, Kamera udg….).
Um die sensible Elektronik vor Verunreinigung und mechanischer Beschädigung zu schützen, wird diese in eine eigene Platte integriert und direkt auf bzw. in die Wanne montiert. Nachdem die Karosserie etwa 15 cm hoch ist, ist Platz für eine zweite Etage innerhab des Rovers. Diese Etage wird über der Elektronikplatte eingezogen und beherbergt alle Sensoren. Beide Platten werden mit einem CAD-Programm gezeichnet und mit einer CNC Fräse gefräst, um Passgenauigkeit zu gewährleisten.
Softwareüberblick
Die Software des Rovers ist in mehrere Teile aufgeteilt, welche sich über den Rover, einige interne Systeme und die Steuerungssoftware erstreckt. Diese Website soll einen kurzen Überblick über diese Software verschaffen.
Programmiersprachen und Techniken
Der gesamte Rovercode ist im Kern eine Mischung aus modernem C++ und C. Der zentrale C-Code ist auf sämtlichen Plattformen lauffähig und implementiert das eigens entwickelte Kommunikationsprotokoll LiteComm, welches für embedded-Anwendungen und Inter-Chip, sowie Netzwerkkommunikation optimiert wurde. Aufgeteilt ist alles in mehrere Git-Repositories, einige davon sind öffentlich zugänglich.
Aufbau und Architektur
Zentral liegt die RMaster Softwarekomponente, welche auf dem Rover alle anderen Komponenten miteinander verbindet. Die Motoren und Servos werden über RBreakout angesprochen und das umrechnen der Benutzereingaben (Lenkwinkel und Geschwindigkeit) in die Signale für Motoren und Servos übernehmen in Python programmierte Regulation Kernels, welche frei gewählt werden können.